THE ANTHOLOGY OF DATAGOLD
Die erste Ideen für die CD-ROM Skulpur Datagold waren in Richtung Design
und CD Halterungsgestell mit 3 Cds
(siehe Skizze*1).
Von vornherein war aber klar, da§ das physische Materialisieren eines
Konzepts zwar Spass macht, aber da§ es nicht um die Skulptur an sich gehen kann.
Der naechste Schritt war ein Stein (siehe 3D Skizze*2) oder Eisenblock (siehe 3D Skizze*3) der vergoldet sein sollte
. Auch diese Moeglichkeit wurde fallengelassen, weil es
nicht nur um das formlose Material gehen konnte- denn wir sind in
unserer digitalen Produktion permanent mit Formaten und
Standardisierungen konfrontiert.
Wir fingen wieder von vorne an. Die CD-Rom als Standard. Eisen als hoher Materialwert der Vergangenheit und Gold als transformierter andauernder Wertmasstab der bürgerlichen kapitalistisch-reprsentativen Gesellschaft.
- vgl. zur Relation der Produktion von symbolischem Kapital im Kunstwerk und Material: der ueberlieferte Wert (=symolisch) von Gold.
Vergleichbare Standards in der momentanen Umschichtung von realen Werten schienen ein industriell gefertigter Goldbarren sowie eine golden beschichtete Cd-rom Scheibe. Das Skulptur-element wurde aus Stahl zusammengeschweisst und geschliffen.
Tatsächlich ist also Gold als symbolischer Wert zu sehen, beruhend auf gesellschaftlicher Übereinkunft.
Eine festgelegte Menge an Daten auf CD-Rom definiert nicht nur symbolisch eine bestimmte Menge an handelbarem Informationsgut. Der künstlerische Martktwert der exklusiven Daten von Mamax ist nur bedingt ausschlaggebend.
Soziokulturelle gesellschaftshistorische Information ist dem Goldbarren als symbolischer Wert enthalten. Sein Realwert wächst und fällt. Die Definition des Währungsystems beruht auf dem realen Vorhandensein eines bestimmten Goldkontingents
. Dieses Bezugssystem verschiebt sich zugunsten eines realen Vorhandenseins an Informationsgut als handelbare Ware in einem Gesamtmarkt.
FBI- Cyberwars theoreticians John Arquilla and David Ronfeldt of the RAND International Policy Department
schreiben:
John Arquilla beschreibt das Wissen über das eine bestimmte Gesellschaft als realen Wert- also als auf physischem Massenspeicher (vgl.Cd-Rom) vorhandene reale Ressource für Ökonomen und Strategen. Gesellschaftliche Konflikte werden darauf
beruhen wie sicher sich eine Gesellschaft ihres Wissens sein kann. Die einzige absolute Sicherheit besteht noch immer im foucaultschen physischen Wegsperren von Werten. Die militärische Disziplin des Monitoring, des Panopticons ist hier unbegrenzt m&
ouml;glich. Ein sicherer Wert entsteht!
Ökonomische Möglichkeiten im Netz werden sich laut M. De Landa rasant mit der Verstärkung der Sicherheit im Netz, mit DigiCash und Kryptografie ausbilden. Die Produktivität eines bestimmten Marktes wird durch Datenscans und und e-mail
Fluktuation überprüft. Diziplinierungspraktiken werden über industrielle Softwareanwendungen ermöglicht, verdeckt oder zumeist offen als eine besondere Leistung eines Programms ausgezeichnet. Nach dem konzeptuellen Bankrott aller Defin
tionen von Wirtschaftsystemen sowohl im Marxismus als auch im Kapitalismus werden sich auch neue Handelswert-Parameter durch informationsbasierenden Produkten und Wissen definieren.
Neue Wirtschaftstheorien stützen sich auf ein Verständnis von nonlinearer Wissenschaft und Selbstorganisation von Realmärkten durch synergetische Löcher.
Der Goldbarren ist eindeutig als Material zu sehen und nicht
"...ein Realwert...das geht nicht, du hast das
ganze Währungssytem nicht verstanden.."
Warum eigentlich ein Goldbarren und nicht was anderes?